So lautet der Titel des Romans von Peter Lüpold mit seinem Untertitel: „Im Würgegriff dunkler Mächte – ein Licht am Horizont“. Co-Autorin ist Myriam Lüpold, seine Tochter, welche aber mehr als Lektorin redaktionell beteiligt war. Heute gehören beide zu den Freunden von Aletheia.
Max Grunder ist Lehrer am Gymnasium, er verliert seine Frau nach einem Turbokrebs, der durch eine Impfung ausgelöst wurde. Als studierter Biologe stellt er sich entsprechende Fragen, welche von seiner sozialen Umgebung unterschiedlich aufgenommen werden. Durch die Ankündigung eines Kernkraftwerk-Zwischenfalls und eines im Gesundheitswesen angekündigten Impfzwang ergreifen zahlreiche Männer und Frauen aus Grunder’s Freundes- und Bekanntenkreis Initiativen, die das Leben nachhaltig verändern. Die positiven Kräfte, welche daraus hervorgehen, sind ansteckend und repräsentieren tatsächlich ein Licht am Horizont. Die Schüler am Gymnasium sind Max Grunder ein Herzensanliegen und er ermutigt sie zu selbständigem Denken in naturwissenschaftlichen Belangen. Innerhalb und ausserhalb des Gymnasiums ist er ausserdem Initiant oder Mitglied lokaler und regionaler Vernetzungen von Berufs- und Interessengruppen, in welchen Sorgen und Anliegen geteilt, aber auch Projekte verwirklicht werden.
Das Buch ist 2016 erschienen und war visionär, denn es könnte 2021 geschrieben sein, derartig trifft es die Aktualität. Mit seinen 550 Seiten ist es packend und widerspiegelt eine grosse Fülle von zeitkritischen und philosophischen Gedanken und Anregungen.
Lüpold stellt hier einen besonderen, etwas atypischen Roman vor, weil er einerseits vorausschauend unsere Gegenwart einbezieht und sie verarbeitet, andrerseits lösungsorientiert Visionen entwickelt. Die wichtigste Vision ist Initiativkraft, die aus der Betroffenheit der geschilderten Personen hervorgeht und die man sich in der Gegenwart nur wünschen könnte. Es werden nicht nur naturwissenschaftliche Themen, sondern auch Religion, Medizin, Philosophie oder die Waldorfbewegung angesprochen. Diese erscheint allerdings als Weltanschauungsvermittlerin in der Pädagogik, was sie nicht ist, weil nicht der Unterrichtsinhalt, sondern nur die didaktische Methodik auf den erwähnten Ansichten beruht. Zeitweise steigern sich die Passagen beinahe zum Kriminalroman. Ausserdem aber sind die Vielfalt der behandelten Themen und der Ideenreichtum des Romans packend und geglückt. Die kurzweilige und inspirierende Lektüre kann trotz des Umfangs bestens empfohlen werden.
«Das Mycel – im Würgegriff dunkler Mächte- ein Licht am Horizont». Novumvererlag.com, Zürich 2016
Björn Riggenbach