Zum neuen Jahr
Liebe Aletheia Freunde,
Im Januar stehen die Wünsche und Ziele des neuen Jahres vor dem bewussten oder unbewussten Auge. Für uns durch Aletheia Verbundene können es seit ihrem Bestehen die Menschenwürde in Medizin und Wissenschaft sein, beide im Einklang mit dem Streben nach Wahrhaftigkeit. Diese kleidet sich in das besondere Gewand des Bemühens um ein vollständiges, umfassendes Erinnern.
Schon dies allein kann zu den Zielen für das neue Jahr gehören!
Wenn ein Mensch trotz dem Wunsch nach Gesundheit als Patient um Hilfe bittet: Wer möchte nicht eine menschenwürdige Medizin? Wer möchte nicht seiner Ärztin, seinem Arzt, seinen Therapeuten vertrauen können? Wer wünscht sich nicht, dass sie ihm die Wahrheit sagen?
Wo aber ist bei solchen Zielen der Unterschied zwischen Lippenbekenntnis und realer, erlebbarer Verwirklichung? Nicht nur die Medizin, auch die nach Wahrhaftigkeit strebende Wissenschaft ist gemeint.
Dazu sagt zum Beispiel der französiche Dichter und Verehrer von George Sand, Eugène Fromentin, in seinem Roman «Dominique»:
«War das ganz aufrichtig? Diese Frage habe ich mir oft vorgelegt, und bisweilen zweifelte ich daran…Aber es gibt so viele Abstufungen innerhalb der ehrlichsten Aufrichtigkeit! Es gibt so viele Möglichkeiten, die Wahrheit zu sagen, ohne sie uneingeschränkt zu sagen!»
Treffend charakterisiert er so einen Weg, der schliesslich zu Aletheia führen wird – in einer zukünftigen Zeit, für welche die Aufrichtigkeit wie ein Leitstern am Himmel aufgehen, betrachtet und nie mehr vergessen werden kann.
Anders beschreibt es Alexander Solschenizyn (im Text „Lebt nicht mit der Lüge“)
„Unser Weg: IN NICHTS DIE LÜGE BEWUSST UNTERSTÜTZEN! Erkennen, wo die Grenze der Lüge ist (für jeden sieht sie anders aus) – und dann von dieser lebensgefährlichen Grenze zurücktreten! Nicht die toten Knöchelchen und Schuppen der Ideologie zusammenkleben, nicht den vermoderten Lappen flicken – und wir werden erstaunt sein, wie schnell und hilflos die Lüge abfällt, und was nackt und bloß dastehen soll, wird dann nackt und bloß vor der Welt dastehen.“
Wenn Aletheia uns zu umfassendem Erinnern inspiriert, offenbart sie hier den Sinn der Aufrichtigkeit im Licht des Bewusstseins, dort die Klarsicht oder Dia-gnose, dass Lügen sich als Krebsgeschwür in der Gemeinschaft verhalten, sie herunterziehen, schwächen und schädigen. Dann sind die Taten der Aletheia-Regiogruppen viele Beispiele, die keimen als ein menschenwürdiges, nach wahrhaftigem Denken und Handeln strebendes Zeithaben, mit Empathie für den Mitmenschen. Es kann sich so die Menschheit in der Zukunft zum gesunden Leben hin entwickeln. Ein weiterer Wunsch für das begonnene Jahr ist deshalb, dass viele Menschen aus dem Bedürfnis nach solchen Zielen sich in aktiven, neuen Regiogruppen finden mögen!
Björn Riggenbach, Aletheia Vorstand
Björn Riggenbach
