Das Gewürz- und Heilmittel “Schwarzkümmel”

Schwarzkümmel  –  Nigella sativa

Schwarzkümmel ist ein seit Jahrtausenden vor allem in der islamischen Welt bekanntes Gewürz- und Heilmittel, welches seit den 60er Jahren auf zunehmendes Forschungsinteresse gestossen ist.

Botanik, Kultur- und Medizingeschichte

Echter Schwarzkümmel ist entgegen seinem Namen botanisch nicht direkt verwandt mit unserem einheimischen Kümmel und auch nicht mit Kreuzkümmel, sondern ein Hahnenfussgewächs. Schwarzkümmel war ursprünglich in Vorderasien beheimatet und gedeiht auch in Südeuropa, Indien, Pakistan, Nordafrika. Er kann auch bei uns angepflanzt werden. Die Verwendung von Schwarzkümmel als Gewürz und Medizin konnte im Orient bis 1’500 v. Chr. nachgewiesen werden.

Inhaltstoffe

Von Nigella sativa werden ausschliesslich die Samenkörner verwendet. Diese haben einen charakteristischen zunächst leicht bitteren und etwas später scharf-würzigen pfeffrigen Geschmack, welcher auch an Zwiebeln oder Oregano erinnern kann mit süsslicher und nussiger Komponente.

In den Samenkörnern wurden über 100 Substanzen nachgewiesen. Sie enthalten bis 2,5% ätherisches Öl mit den Inhaltsstoffen Thymoquinon, Thymol, p-Cymen, Nigellon, alpha-Pinen und weiteren. Dem Inhaltsstoff Thymoquinon wird die pharmakologische Hauptwirkung beigemessen. Thymoquinon hemmt wichtige Enzyme der Entzündungsreaktion, z.B. 5-Lipoxygenase, welches an der Bildung von Leukotrienen beteiligt ist. Leukotriene sind körpereigene Signalstoffe, die eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Asthma und Entzündungen spielen.

Ausserdem enthalten die Samen mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Linolsäure, alpha-Linolensäure, Ölsäure), Sterole, Alkaloide, Saponine sowie Zink, Chrom, Vanadium, Mangan, Selen, Magnesium, Kalzium, Kalium, Natrium, Barium, sowie B- und E-Vitamine.

Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten

Die vielfältigen Eigenschaften von Schwarzkümmel wurden in vielen Studien erforscht. Die bisherigen, zahlreichen Forschungsresultate sind in ihrer Gesamtheit sehr vielversprechend. Nigella sativa gehört zu den bestuntersuchten pflanzlichen Arzneimitteln.

Wirkungen

In den Studien finden sich vielseitige Wirkungen, wie z.B.: entzündungshemmend, immunmodulierend, blutzuckersenkend, gewichtsreduzierend, krampflösend, antibakteriell, antiviral, antiparasitär, schmerzstillend, blutgerinnungsbeeinflussend, nervensystem-, nieren-, leber-, magen- und lungenschützend sowie antikanzerogen.

Krankheitsanwendungen

Hieraus ergeben sich viele potentielle medizinische Anwendungsmöglichkeiten dieses nebenwirkungsarmen kostengünstigen Gewürzes, z.B. bei Diabetes mellitus, Bluthochdruck, hohem Cholesterin, Rheuma, Hashimoto-Schilddrüsenentzündung, Vitiligo, Akne, Schuppenflechte, Neurodermitis, Ekzemen, Allergien (Heuschnupfen), Asthma bronchiale, Arthrose, Krebserkrankungen, Wechseljahrbeschwerden, Lungenerkrankungen, Unfruchtbarkeit, bakteriellen und viralen Infektionen, Alzheimer-Demenz, Morbus Parkinson.

Während der COVID-19-Pandemie wurde seine Anwendung von der FLCCC (Front Line COVID-19 Critical Care Alliance) offiziell zur Vorbeugung und Behandlung von COVID-19 empfohlen.

Mehrere als qualitativ gut bewertete Studien zeigten in ihrer Gesamtheit eine statistisch signifikante Verbesserung unter der Einnahme von Schwarzkümmel-Produkten bei Fallhäufigkeit, Sterblichkeit, Krankenhausaufenthalt, Genesung und Virusfreiheit. Diese Effekte zeigten sich bereits bei der Einnahme von nur etwa zwei gestrichenen Teelöffeln Schwarzkümmel täglich.

Auf was ist beim Einkauf und bei der Anwendung zu achten?

Schwarzkümmelprodukte sind in Bioläden und Drogerien oder im Online Handel erhältlich. Es sollte auf Bioqualität geachtet werden.

Schwarzkümmel-Samen

können, anders als z.B. Leinsamenkörner, die ganzen Schwarzkümmel-Körnchen von uns verdaut und die Inhaltsstoffe verfügbar gemacht werden. Als Gewürzzutat können also die ganzen Körnchen verwendet werden. Man kann sie auch pur kauen oder aufs Brot streuen. Mit 2 Teelöffeln Schwarzkümmel täglich ins Essen verteilt, befindet man sich bereits in dem Dosisbereich, welcher auch in den Studien verwendet wurde. Die Samenkörner können auch in gemahlener Form über das Essen gestreut werden. Ein Teelöffel entspricht etwa 3 g der Samenkörner.

Schwarzkümmelöl

ist in Flaschen und in Kapselform erhältlich. Das Öl muss unbedingt kaltgepresst sein. Die Haltbarkeit nach dem Öffnen der Flasche ist nicht besonders lang und das Haltbarkeitsdatum sollte eingehalten werden. Das Öl schmeckt wie die Samen, leicht scharf, bitter und pfeffrig, was es etwas schwierig macht, dieses Öl in der Küche zu integrieren, so dass meistens Schwarzkümmelöl in Kapselform verwendet wird. Viele Studien wurden mit der Dosis von 2 Kapseln à 500 mg Schwarzkümmelöl gemacht, welche mit dem Essen eingenommen werden können.

Schwarzkümmelprodukte zur äusserlichen Anwendung

Schwarzkümmelöl kann auch pur oder in Form von Cremes und Salben äusserlich angewendet werden, z.B. bei Neurodermitis, Ekzemen, Akne. Auch die Anwendung von 2 Tropfen Öl auf die Zahnbürste zum Zähneputzen ist möglich.

 

Diesen Inhalt dürfen wir mit freundlicher Empfehlung von Dr. med. Matthias Gauger übernehmen. Detaillierte Erläuterungen und Verlinkungen zu Studien finden Sie auf dem ausführlichen Patienten-Informationsblatt vom Juni 2023.

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