Edward Jenner, der “Vater der Impfung”
1796 führte der Arzt Edward Jenner die erste Pockenimpfung durch. Geimpft wurde der 8-Jährige James Phipps. Jenner hatte gehört, dass Melkerinnen, die sich mit Kuhpocken infiziert hatten, gegen Pocken immun seien. In seiner Kindheit erkrankte er selbst an Pocken und überlebte nur knapp. Für seine erste Pockenimpfung entnahm Jenner aus der Pockenblase an der Hand einer Melkerin etwas Wundsekret und ritzte es in die Haut des Kindes. Das Verfahren heisst Variolation.
James Phipps wurde anschliessend absichtlich mit Pockenviren infiziert, er blieb gesund. 1798 publizierte Jenner Inquiry into the Variolae vaccinae known as the Cow Pox, eine Abhandlung über Kuhpocken.
Jenner wurde der “Vater der Impfung”, einer der Säulenheiligen der Medizin und mit Ehrungen überschüttet. 1821 wurde er persönlicher Arzt von Georg IV. Als “erster Immunologe, dem mehr Menschen ihr Leben verdanken als sonst jemandem”, ging er in die Geschichte ein. 2002 nahm ihn BBC in die Liste der 100 wichtigsten Briten auf.
Seit 1980 ist die Welt pockenfrei. Gehandelt als der Sieg eines genialen Mediziners und seiner Impfung über eine verheerende Krankheit, die in wiederkehrenden Epidemien in den übervölkerten Städten zehn bis dreissig Prozent der Bewohner dahinraffte.
Diese Erfolgsgeschichte entspricht der offiziellen Geschichtsschreibung. Und wieder einmal bestätigt sich: Geschichtsschreibung ist oft auch Geschichtsfälschung.
In China, Indien und im Nahen Osten waren Impfpraktiken seit dem 10. Jh. bekannt
In diesen Teilen der Welt traten Pocken immer wieder als lokale Epidemien auf. Unterschiedliche Präventionsstrategien wurden entwickelt.. Nachdem zum Beispiel in asiatischen Ländern jemand Pocken mit mildem Krankheitsverlauf überstanden hatte, wurden Kinder in die mit Eiter verschmierten Laken eingewickelt, in der Meinung, sie damit gegen Pocken zu immunisieren. Im Nahen Ostens war es üblich, Sekret aus den Pusteln von leicht Erkrankten zu entnehmen. Dieses wurde Kindern in die Haut eingeritzt. Man ging schon damals davon aus, dass einmal Erkrankte lebenslang unempfindlich gegen Pocken waren. Ähnliche Verfahren der Mensch-zu-Mensch-Übertragung zum Schutz vor Ansteckung waren auch in ländlichen Gebieten in England, Wales, Schottland, Nordamerika und Deutschland bekannt.
In Europa begann die Euphorie für die Pockenimpfung genau 1717
Die medizinisch nicht vorbelastete Lady Montagu, Gattin des britischen Botschafters, brachte die Technik der Variolation von einer Reise in den Nahen Osten zurück nach England und verbreitete sie mit viel Enthusiasmus in der Oberschicht. Die Ärzte entdeckten die Technik bald auch als lukrative Einnahmequelle.
Die Bilanz nach 50 Jahren war jedoch erschreckend: Die Praxis der Variolation verbreitet die Pocken. Womit niemand gerechnet hatte: Die Variolation macht einen Gesunden, “Immunisierten”, zum ansteckenden Verbreiter der Krankheit, ähnlich einem natürlichen Infektionsherd von Pocken. Vor Einführung der Variolation waren 90 Pockentodesfälle auf 1000 Geburten zu beklagen. Seit der Einführung waren es 127, was einem Anstieg von 41% entspricht. (“The Practice of Inoculation Truly Stated”, The Gentleman’s Magazine and Historical Chronicle 1764, zitiert aus “Dissolving Illusions”).
Das Trugbild des lebenslangen Schutzes
Der “offizielle Erfinder” der Pockenschutzimpfung Edward Jenner ging von einer lebenslangen Schutzwirkung aus, was aber schon zu seinen Lebzeiten von Fachleuten in Frage gestellt wurde. Jenner war sicher vor allem ein instinktsicherer PR-Manager. Verschiedene Autoren, oft auch medizinische Laien, die diese Praxis schon vor Jenner ausgeübt und publiziert hatten, korrigierten die Wirkung aufgrund ihrer Erfahrung nach unten, auf zehn Jahre oder auch nur ein einziges Jahr. Einer der kritisierenden Mediziner ging davon aus, dass die Impfung jährlich zu wiederholen ist. Doch Jenner war gegen Kritik immun. Ausserdem vermarktete er die “von ihm entdeckte Impflymphe” in ganz Europa und verdiente gutes Geld damit.
Die Kritik riss über die Jahre nicht ab. Sie bezog sich auf das Verfahren und auch auf die Herkunft der Lymphe, des Impfstoffs. Jenner gab in den letzten Jahren seines Lebens zu, dass der Impfstoff, den er erfolgreich vermarktete, nicht von einer Kuh, sondern von einem Pferd stammte. Im Handel gab es auch Lymphen von Ziegen, Schafen, Kälbern, Kaninchen und von erkrankten Menschen.
In medizinischen Fachzeitschriften, sogar in Tageszeitungen, häuften sich Berichte über “Impfdurchbrüche”. Auch die immer wieder kolportierte Behauptung, dass die Impfung vor einer schweren Pockenerkrankung schütze, dass der Geimpfte also nur noch leicht erkranke, erwies sich als aus der Luft gegriffen. Der Vergleich einer Gruppe Geimpfter mit einer Placebogruppe fand nie statt.
Die Impfskepsis wächst
Trotz zunehmender Impfquote wurden im Pockenspital London 1844 mehr Kranke aufgenommen als während der Epidemie von 1781. 60 von 181, ein Drittel der Verstorbenen, waren geimpft. Über die Jahre wurde immer besser dokumentiert, dass die Impfung wenig wirksam und oft gefährlich war, über schwere Impfnebenwirkungen und Todesfälle wurde regelmässig berichtet. In der Pockenepidemie 1870/71, die ganz Europa heimsuchte, wurde offensichtlich, dass Geimpfte zuerst und schwerer erkrankten als Ungeimpfte.
Trotzdem schlug die Stunde der Impfenthusiasten
Ungeachtet der Faktenlage erliessen zuerst England und dann mehrere Staaten in den USA und auch Japan strikte Impfobligatorien. Deren Nichteinhaltung wurde meist mit gnadenloser Härte, mit hohen Geldstrafen oder gar Gefängnis sanktioniert. Auf den Verlauf weiterer Pockenepidemien hatte die Impfpflicht nicht den geringsten Einfluss. In den 20 Jahren nach der Einführung starben mehr Menschen an Pocken als in den 20 Jahren vor den Impfobligatorien. “1871 traten in Bayern 30‘742 Fälle von Pocken auf, 29‘429 der Betroffenen waren geimpft. In mehreren kleinen Ausbrüchen, auch in England, waren fast alle Opfer geimpft.” Der Mediziner Harmann schrieb 1900 in einem renommierten Medizin-Journal auch, dass zwischen 1870 und 1885 in Deutschland mehr als eine Million geimpfte Pockentote zu beklagen waren.
Die drei Säulen der Impfpolitik: Macht, Betrug und Wahnsinn
Dies war einer der Leitsprüche der Impfgegner. Die Opposition gegen den Impfzwang wuchs europaweit.
Eine gewaltige Demonstration in der englischen Industriestadt Leicester erreichte, dass die Regierung ausgewechselt wurde und das Impfobligatorium fiel. Leicester setzte stattdessen auf die Verbesserung der sanitären Anlagen, auf Hygiene, Isolation der Erkrankten und Desinfektion ihrer Wohnungen. Die Impfquote fiel von 95% auf 5%. Die lokale Ärztegesellschaft prognostizierte Horrorszenarien, bis zu einem Drittel der Bewohner würden der nächsten Epidemie zum Opfer fallen. Doch es passierte – nichts. Leicester hatte die Pocken im Griff. Die friedliche Rebellion und die “Leicester Methode” machten Schule. Europaweit wurde die Impfpflicht sukzessive fallen gelassen.
Die Pocken sind heute Geschichte
Offensichtlich verdanken wir diesen Erfolg nicht der Impfung. Aber wem denn sonst? Dazu existieren verschiedene Hypothesen. Seuchen kommen und verschwinden. Das Pockenvirus schien seine Virulenz, Aggressivität, immer mehr verloren zu haben. Nach wie vor waren lokale Ausbrüche von Pocken zu beobachten. Der Krankheitsverlauf war wesentlich milder und Todesfälle wurden selten. Mitentscheidend waren sicher auch die Lebensumstände. Wir können uns kaum noch vorstellen, unter welchen Bedingungen ein grosser Teil der Bevölkerung im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert lebte. Bis zu 18 Stunden Arbeit unter unmenschlichen Verhältnissen waren auch für Frauen normal. Kinder arbeiteten schon ab dem siebten oder achten Lebensjahr. Die Ernährung war miserabel, Nahrungsmittel waren unerschwinglich teuer, oft verunreinigt oder verdorben, nicht selten auch noch mit fragwürdigen Substanzen gestreckt. Extrem enge und unhygienische Wohnverhältnisse, Abfälle und Fäkalien auf den Gassen, bakteriell verseuchtes Wasser waren die Regel.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts besserten sich diese Verhältnisse entscheidend. Kürzere Arbeitszeiten, bessere Ernährung, funktionierende Abwassersysteme, sauberes Trinkwasser, zumutbare und hygienische Wohnverhältnisse – mit diesen Fortschritten verloren die bisher immer drohenden Seuchen ihren Schrecken. All die alten Bedrohungen wie Typhus, Pocken, Masern, Scharlach, Keuchhusten und Diphterie haben als Todesursachen an Bedeutung verloren. “Die Wahrscheinlichkeit, dass eine dieser Krankheiten in der Todesursachenstatistik wieder an Gewicht gewinnen wird, scheint unwahrscheinlich.» (Dr. Luis Dublin, Better Economic Conditions Felt in Fewer Deaths Berkeley Daily Gazette, Dez. 1935, zitiert aus Dissolving Illusions).
Impfobligatorien können verheerende Auswirkungen haben
Die Geschichte der Pockenimpfung zeigt eindrücklich, wie Impfstoffe, die ungenügend getestet wurden, unerwartete Wirkungen zeigen können. Für die Prüfung der verschiedenen Pockenimpfstoffe, die im 19. Jahrhundert auf dem Markt kamen, waren sicher keine Zulassungsbehörden verantwortlich. Warnende Stimmen über Sicherheitsprobleme schwollen lokal zu mächtigen Demonstrationen an. Heute in den Jahren 2020 bis 2022 – und vielleicht noch wesentlich länger – erleben wir dasselbe.
Die Corona-Impfstoffe wurden in Rekordzeit aufgrund völlig ungenügender Daten zugelassen, die ausserdem alle von den Herstellern stammen. Bis heute werden die Prüfungsprotokolle von den Herstellern und der FDA unter Verschluss gehalten. Bei einer Prüfstelle wurde Datenmanipulation und -betrug nachgewiesen. Zugelassen wurden die Impfstoffe nur befristet als Emergency Use Authorization, EUA durch die FDA, eine “Notfallzulassung”. (Eine Notfallzulassung für eine Impfung ist nur möglich, wenn keine Therapie zur Verfügung steht. Das war nicht der Fall, mehrere Therapieprotokolle waren schon erfolgreich eingesetzt worden.) Weltweit wurde massenmedial Panik verbreitet. Die zuständigen Gesundheitsbehörden, getrieben durch die PR-Agenturen der Pharma-Industrie und nicht minder durch die WHO, paukten der Bevölkerung ein, es handle sich bei Sars-Cov-2 um eine äusserst gefährliche Infektionskrankheit mit einem hohen Sterberisiko. In mehreren Ländern wurden trotz heftiger Proteste generelle Impfobligatorien eingeführt. In anderen für bestimmte Berufsgruppen.
Ungeimpfte wurden für die weitere Ausbreitung der Krankheit verantwortlich gemacht. Sie wurden aus der Gesellschaft ausgeschlossen, indem für alle gesellschaftlichen Anlässe ein Impfpass vorgezeigt werden musste. Dies ging vielen, auch Ärzten und Wissenschaftlern, noch nicht weit genug. Lockdown auf unbestimmte Zeit, Flugverbot, Triage in Spitälern nach Impfstatus, Verweigerung einer Behandlung in Arztpraxen auch bei Notfällen, kein Zugang zu Intensivstationen, höhere Krankenkassenprämien, höhere Steuern, in Deutschland von einem Grünen-Politiker gar Beugehaft und ähnliche Forderungen wurden offen und publikumswirksam proklamiert. Die veröffentlichte Meinung war auf einem seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr bekannten Tiefpunkt angelangt.
An Fahrlässigkeit nicht zu überbieten ist die Tatsache, dass Exponenten von Gesundheitsministerien behaupteten, die Impfung verhindere auch eine Ansteckung weiterer Personen. Diese Behauptung war offensichtlich falsch. Die Impfstoffe wurden nie dahingehend getestet. Wie schon bei der Pocken Variolation ist die Vermutung naheliegend, dass die Geimpften viele weitere Personen angesteckt haben.