Der Dunning-Kruger Effekt und Gesundheitsbehördenwillkür in Zürich, Switzerland

Der Dunning-Kruger Effekt und Gesundheitsbehördenwillkür in Zürich, Switzerland

«Wir leben in einer Gesellschaft, die absolut von Wissenschaft und Technik abhängig ist und die Dinge dennoch so geschickt arrangiert hat, dass fast niemand Wissenschaft und Technik versteht. Das ist ein klares Rezept für eine Katastrophe.» – Carl Sagan, US-amerikanischer Wissenschaftler

«Eines der grossen Probleme unserer Zeit ist, dass wir von Menschen regiert werden, denen Gefühle wichtiger sind als Gedanken und Ideen.» – Margaret Thatcher, britische Premierministerin

LD Dr.med. D.Sc. Sergio U. Dani[1]

  1. Dezember 2024

Ich bin vor zehn Jahren in die Schweiz gezogen, um meine Familie grosszuziehen und meine medizinischen und wissenschaftlichen Projekte weiterzuentwickeln. Ich habe diese Wahl aufgrund von Werten getroffen, die ich am meisten schätze: Schweizer Neutralität, Stabilität, Freiheit, direkte Demokratie, Multikulturalismus, hohe Lebensqualität und vor allem die weltweit hohen Rankings von „Science made in Switzerland“.

Obwohl ich noch kein Schweizer Staatsbürger bin, habe ich als Wissenschaftler und Arzt dennoch zur Verbesserung von Gesundheit und Wissenschaft im In- und Ausland beigetragen. Durch meine Tätigkeit auf schweizerischen Boden habe ich Originalarbeiten in peer-reviewten, schweizerischen und auch internationalen wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Ich habe mich aktiv an wichtigen sozialen Bewegungen wie der Unterstützung der Schweizer Konzern-Verantwortungs-Initiative sowie der Verteidigung eines wissenschaftlichen, evidenzbasierten, medizinischen, ethischen und humanen Ansatzes zur Bewältigung der Corona-Krise beteiligt. Meine jüngste Töchter sind in der Schweiz geboren. Zudem habe ich in vielerlei Hinsicht zur Wirtschaft und Kultus des Landes beigetragen.

Meine Hausarztpraxis in Zürich ist eine der gefragtesten medizinischen Schwerpunkteinrichtungen ihrer Art. Seit der Eröffnung vor fünf Jahren ist die Zahl unserer Patienten von 500 auf über 2‘000 angewachsen. Darüber hinaus stehen derzeit 400 Personen auf unserer Warteliste, die bei uns Patienten werden möchten. Neben vielen Schweizer Mitbürgern gehören zahlreiche dieser Patienten der lokalen lusobrasilianischen Gemeinschaft an sowie andere diversen ethnokulturellen und nationalen Ursprüngen.

Obwohl ich ein erfahrener, preisgekrönter Wissenschaftler und Arzt bin, mit internationaler Erfahrung in Brasilien, Deutschland, den USA und Japan, Inhaber von zwei Doktortiteln, zwei Facharztiteln und einer Privatdozentur, und Erstautor von mehr als 30 wissenschaftlichen Originalbeiträgen, die in peer-reviewten, indexierten internationalen Wissenschaftszeitschriften veröffentlicht wurden, geriet ich ins Visier  einer Handvoll Beamter des Amtes für Gesundheit der Stadt Zürich. Seit 2021 führen diese Beamten einen kafkaesken Prozess gegen mich. Gemäss Verfügung des Gesundheitsamtes des Kantons Zürich vom 18. Oktober 2024 darf ich keine Patienten mehr selbständig behandeln. An diesem Tag wurde mir von diesem Amt meine Berufserlaubnis entzogen, mit der falschen Annahme, ich hätte Ende 2021 „aus Gefälligkeit drei ärztliche Gesichtsmasken- und Impfdispens-Atteste ausgestellt“ und seitdem angeblich „mit dem Gesundheitsamt nicht zur Klärung des Sachverhalts beigetragen“ habe.

Das Gesundheitsamt ist der Ansicht, dass ich mit der angeblichen Ausstellung der besagten „Gefälligkeitsatteste“ einen besonders schwerwiegenden Verstoss gegen die ärztliche Fürsorgepflicht begangen habe. Als Wissenschaftler akzeptiere ich keine Behauptungen ohne Beweise. Nachdem ich dem Amt für Gesundheit eindeutig nachweisen konnte, dass ich alle drei Atteste erst nach sorgfältiger Einzelprüfung und auf der Grundlage objektiv nachprüfbarer und nachvollziehbarer Gründe zum Schutz meiner Patienten ausgestellt habe, besteht für eine derart drastische Massnahme, mir sofort die Erlaubnis zur Ausübung meines Berufs zu entziehen, nicht der geringste Grund.

Meine Patienten und Kollegen sind schockiert und empört über diese groteske Entscheidung. Einer meiner Kollegen sagte dazu Folgendes:

Es ist ja nicht so, dass wir nicht schon genug mit Patienten-, Personal-, Tarif- und Existenzfragen zu tun hätten. In meinen Augen zeigt das Vorgehen zusätzlich, dass das Problem des Ärztemangels immer noch nicht erkannt wurde, eine Wertschätzung für unsere Arbeit fehlt und das omnipräsente Ärztebashing die Reizschwelle auch bei Gesundheitsbehörden gefährlich verschoben hat.” – Arztkollege per E-mail.

Mein Anwalt, Herr Philipp Kruse, der bereits einige Kollegen gegen ähnliche Entscheidungen von Schweizerischen Behörden verteidigt hat, hat noch nie eine so sinnlose, brutale Entscheidung in Zürich gesehen. Der Lizenzentzug gilt nun mit sofortiger Wirkung und auf unbestimmte Zeit, wodurch direkte und indirekte Verluste und Schäden in zweistelliger Millionenhöhe entstehen.

Dunning Kruger effect as psychological confidence bias curved outline diagram. Behavior phenomenon explanation with peak of mount stupid, despair valley and sustainability plateau vector illustration.

Selbstverständlich sind wir mit dieser ungerechten Entscheidung nicht einverstanden und wehren uns vor Gericht dagegen. Unser Anwalt geht davon aus, dass unsere Erfolgsaussichten intakt sind. Allerdings ist, wie bei allen Gerichtsverfahren im Bereich der Corona-Krise, aufgrund der starken Politisierung des Themas und des Dunning-Kruger-Effekts in manchen Schweizer Behörden mit besonderem Aufwand zu rechnen. Der Dunning-Kruger-Effekt ist eine kognitive Verzerrung, bei der Menschen mit begrenzten Kompetenzen in einem bestimmten Bereich ihre Fähigkeiten überschätzen.

Mit ihrem Handeln führt die Gesundheitsdirektion Zürich meine Praxis zum Bankrott. Meine angestellten ärztlichen Kollegen, die unter meiner Konkordatsnummer abrechneten, mussten zurücktreten. Weitere sechs Assistentinnen riskieren Ihre Arbeit zu verlieren. Ich erarbeite alternative Lösungen für die möglichen Szenarien. Mein Ziel ist es, die Privilegien der Patienten und Mitarbeiter zu verteidigen. Wir fühlen uns durch die grosszügige Unterstützung unseren Patienten geehrt. Zusätzlich zu den Patientenspenden erhielten wir Spenden von einer schweizerischen Stiftung und eine Spende von der grössten Schweizer Thermalbad- und Rehabilitationsklinik. Diese Unterstützung hat es uns ermöglicht, die dringend benötigten Anwaltskosten zu finanzieren. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass die Ocarana Praxis ein Vermögenswert ist, der eigenständig in Form eines Patienten- und Betreuern-Vereins für Grundversorgung weiterentwickelt werden muss.

Was mich anbelangt, ein Prozess in der Schweiz wirkt sich negativ auf meine Chancen aus, in einem anderen Land als Arzt weiter zu arbeiten. Wenn das Zürcher Gericht nicht alle mir durch die Gesundheitsdirektion Zürich zugefügten Schäden wiedergutmacht, bin ich gezwungen, meinen Beruf definitiv aufzugeben.

Leider hat die Gesundheitsdirektion Zürich hartnäckig am 27.11.2024 unseren Rekurs zur Wiederherstellung der Berufsausübungsbewilligung abgelehnt. Im Schreiben des Amtes für Gesundheit des Kantons Zürich, datiert 09.12.2024, wirft mir der Gesundheitsbeamte eine «Vertrauensunwürdigkeit» sowie sogar eine «kriminelle Energie» vor.

Als ethischer, vertrauenswürdiger, seriöser Arzt, als habilitierter Doktor der Medizin und Wissenschaft, Facharzt der Allgemeinmedizin und auch als Mensch und Bürger lasse ich nicht zu, dass ich auf diese leichtfertige und bösartige Art und Weise angegriffen werde. Die absurden Vorwürfe des Gesundheitsamtsbeamten wurden von mir und meinen Anwälten in diesem seit 2021 bestehenden kafkaesken Verfahren bereits von Anfang an geklärt und evidenzbasiert zurückgewiesen, so dass es keiner weiteren Gegenargumentation bedarf. Die Gesundheitsdirektion und das Gesundheitsamt des Kantons Zürich bauen einfach eine starke Mauer aus gefährlicher Ignoranz und Realitätsverleugnung.

Ein Grossteil des Schadens, den dieser Zustand dem Gesundheitswesen, der Wissenschaft und dem Arzt- und Wissenschaftler-Ruf zufügt, ist für den Laien völlig unsichtbar. Um Aldo Leopold zu ökologischen Schäden zu zitieren: „Entweder müssen sich die Menschen verhärten und glauben, dass die Konsequenzen sie nichts angehen, oder sie müssen der Arzt sein, der die Zeichen des Todes in einer Gemeinschaft sieht, die sich selbst für gesund hält, und die sich auch nichts anderes sagen lassen will.

Dies führt uns dazu, die politische und gesellschaftliche Bedeutung des willkürlichen, missbräuchlichen, wissenschaftlich unbegründeten und ideologisch aufgeladenen Entscheids der Gesundheitsdirektion Zürich genauer zu bewerten. Eine solche groteske Entscheidung stinkt nicht nur nach Machtmissbrauch, sondern sie deutet auch auf Obskurantismus und Wissenschaftsfeindlichkeit hin, da sie einige besorgniserregende Botschaften ausstrahlt.

Eine besorgniserregende Konsequenz dieser Denk- und Argumentationsweise wäre, einen „Rauchvorhang“ um die Corona-Krise zuzulassen, um Praktiken zu verschleiern wie unnötige Labortests, nicht-evidenzbasierte übereilte Impfungen und Medikamentenverabreichungen, Krankenhauseinweisungen ohne medizinische Indikation und überhöhte Rechnungen in Milliardenhöhe.

All das begann mit unethischem, unbarmherzigem, verfassungswidrigem Regierungshandeln, in anderen Worten, ein Handeln ohne Respekt vor den Privilegien und Rechten der Bürger. Mitgefühl war in Schopenhauers Welt nicht nur eine Tugend; es war die Grundlage der Ethik. Wenn Ethik und Vernunft fallen, fallen in der Konsequenz auch die Freiheit und die Gerechtigkeit, und verliert die Regierung an Wert für die Gesellschaft:

Dein Fall zeigt mir, dass mein Bauchgefühl stets richtig war. Einerseits hat die Politik und einige Player im Gesundheitswesen die Corona-Panik enorm aufgeblasen und andererseits werden alle die nicht ohne nachzufragen mitmachen, mit haltlosen Argumenten aus dem Weg geräumt. Seit 2020 habe ich das Vertrauen in unser System verloren. Es wurde so viel gelogen und Druck aufgesetzt und es gibt betreffend Impfnebenwirkungen und Massnahmen bis heute keine Aufarbeitung. Ich bedaure es zutiefst, dass es dich als toller Mensch und Arzt getroffen hat.” – S. K., E-Mail vom 20. Dezember 2024

Ärzte, und nur Ärzte, sind die Menschen in unserer modernen Gesellschaft, die qualifiziert und ausgebildet sind, Krankheiten zu verhindern, zu diagnostizieren und Kranke zu behandeln.

Wie Albert Camus schrieb, besteht die Rolle des Arztes darin, ein Zeuge zu sein – authentisch Zeuge der Realität der Menschheit zu sein und sich gegen die Schrecken politischer Untätigkeit auszusprechen … Das einzige Verbrechen, das Unmenschlichkeit gleichkommt, ist das Verbrechen der Gleichgültigkeit, des Schweigens und des Vergessens.“ – James Orbinski, in “An Imperfect Offering: Humanitarian Action in the Twenty-first Century”

In einem gut funktionierenden Gesundheitssystem sollte die überwiegende Mehrheit der Behandlungen erfolgreich und zu geringen Kosten auf der Ebene der Grundversorgung durchgeführt werden. Im 21. Jahrhundert glauben jedoch unqualifizierte und unerfahrene Menschen aller Art – einschliesslich mancher Ärzte –, dass sie in der Lage sind, die Aktivitäten und Privilegien von Ärzten einzuschränken.

Die Auswirkungen solcher Eingriffe gehen über Gesundheitsschäden hinaus und umfassen die Destabilisierung der Wirtschaft und der Gesellschaft selbst.

Ein Gesundheitssystem, das Leben rettet, kann nur mit nachgewiesener Kompetenz, einem starken Netzwerk der primären Gesundheitsversorgung, kontinuierlicher Bildung auf allen Ebenen und mit Scham im Gesicht aufgebaut werden.

Auf die Frage eines Journalisten, warum Südkorea während der Corona-Pandemie keine Zwangsmassnahmen gegen die Bevölkerung verhängt habe, antwortete Prof. Dr. med. Kim Woo-Ju: „Korea ist ein demokratisches Land, in dem Bildung und Wissenschaft einen hohen Stellenwert haben.

Länder, die Bildung und Wissenschaft nicht fördern oder respektieren, sollten sich nicht wundern, wenn ihr Körper und ihre Seele aufgrund des Mangels an Wissenschaft, Freiheit, Gerechtigkeit, Ethik und Solidarität leiden.

Als Arzt und Wissenschaftler wünsche ich mir, dass ich meinen Beruf frei ausüben kann, mit der gleichen wissenschaftlichen Vorbereitung, dem gleichen Enthusiasmus, dem gleichen Einfühlungsvermögen und der gleichen Hingabe, die mich immer begleitet haben, und dass ich mehr Zeit habe, mich meiner Familie, meiner Stiftung sowie meiner wissenschaftlichen Tätigkeiten zu widmen, die durch diese dauerhafte Qual so sehr geopfert wurden.

[1] Ocarana Praxis Dr. Dani, Goethestrasse 16, 8001 Zürich, Switzerland. www.ocarana.ch

Sergio Dani

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