Die letzten zwei Jahre

Mein Name ist Ursula Schenk. Vor 20 Jahren absolvierte ich die Ausbildung zur Pflegefachfrau DNII. Von Beginn an konnte ich nicht hinter unserem Gesundheitssystem stehen. Mangels Alternative beendete ich die Ausbildung dennoch, arbeitete sporadisch und verabschiedete mich 2010 vom Beruf. Ich machte mich selbständig in eigener Praxis (Energie und Körpertherapien).

Im März 2020 bewogen mich familiäre Gründe, den Schritt zurück in die Pflege zu wagen. So kam es, dass ich mitten im Lockdown die Arbeit in der Alterspflege aufnahm.

Am Arbeitsplatz wurde uns anfangs keinerlei Druck gemacht. Wir durften lange Zeit noch ohne Masken arbeiten. Die Impfung wurde uns empfohlen, wir wurden aber nicht gedrängt.

Dann gab es in der Leitung einen Wechsel und es wurden strengere Linien gezogen.

Bald darauf erlebten wir einen C-Ausbruch und ich fühlte mich 2 Monate lang in einer Massnahmen-Hölle. Als 3G eingeführt wurde, war für mich die rote Linie erreicht. Ich reichte Ende Dezember die Kündigung ein.

Seitens der Leitung versuchten sie mit allen Mitteln, mich zum Testen zu bewegen, sie hätten mich sogar schummeln lassen. Ich liess mich nicht drauf ein. Sie kamen zum Schluss, dass wohl nur noch eine Freistellung übrigbleibt.

Letztendlich war es aber so, dass ich diverse Male einsprang, weil geboosterte Teamkolleginnen ausfielen und als der Chef trotz 3-fach Impfung und allen Vorsichtsmassnahmen bereits zum 2. Mal erkrankte, fingen sie an, umzudenken.

Sie liessen mich einfach arbeiten.

Als die Massnahmen aufgehoben wurden, fragten sie mich gleich, ob ich nicht bleiben möchte. Ich konnte vereinbaren, dass ich auch bei nächsten Massnahmen nicht mitmachen muss und zog schlussendlich die Kündigung zurück.

Es war für mich eine tiefgreifende Erfahrung, nicht mehr sicher zu sein, ob ich morgen das Heim noch betreten darf oder nicht… Aber es hat sich für mich gelohnt, für meine Werte und Überzeugungen einzustehen.

Ich möchte alle Leser ermutigen, für sich einzustehen.

Ursula Schenk

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