Positive Kommunikation kann den Heilungsprozess unterstützen
Das Wort Kommunikation entstammt dem lateinischen «communicatio», was übersetzt als «Mitteilung» bezeichnet werden kann. Auch steckt im Wortstamm die Kommune, welche auch mit Gemeinschaft übersetzt werden kann.
So ist also die Kommunikation ein gemeinsames MITeinander. Das ist so wichtig und darf im Gespräch mit Patienten und Kunden gezielt und bewusst eingesetzt werden.
So möchte ich in diesem Artikel etwas mehr aufzeigen und beleuchten, wie Kommunikation als Unterstützung im Heilungsprozess oder auch präventiv im Alltag eingesetzt werden kann. Der Grundsatz «Unsere Gedanken formen unsere Wirklichkeit» ist schon Grund genug, unser Leben mit guten Gefühlen und einer optimistischen Lebenseinstellung zu füllen. Wenn man sich mit pessimistischen Menschen und Gefühlen umgibt, werden wir dies auch in uns selbst wahrnehmen, im schlimmsten Fall entwickeln sich daraus auch Krankheitsbilder.
So ist das Glas lieber halbvoll, als halbleer. Mit einer gesunden und lebensfreundlichen Kommunikation ändere ich bewusst meine innere Einstellung. Probiere es doch mal aus! Jeder von uns kennt das Szenario: Wenn man beim Arzt oder Therapeuten sitzt, werden zu den Diagnosen häufig die Worst-Case Szenarien mit erwähnt. Was löst aber genau diese Kommunikation in einem selbst aus?
Glaubenssätze lebensbejahend umformulieren
Wenn ich einem Menschen die Sätze sage, dass er nur noch so und so lange zu leben habe, dass etwas enorme Schmerzen verursacht oder auch dass er dies oder jenes nicht mehr machen kann, dann wird er sich genau daran festhalten und dies dann auch manifestieren – es ist eine Art selbsterfüllende Prophezeiung. Darum ist es wichtig, diese negativen Glaubenssätze bewusst lebensbejahend umzuformulieren: «Geben Sie ihrem Körper genug Stärke und Lebensfreude!» «Es kann Reaktionen geben, beobachten Sie diese und schenken sie ihnen Liebe.» «In Ihrem Alltag kann es eventuell kurzeitig Einschränkungen geben.» Die Liste der Umformulierungen kann weiter ergänzt werden. Wichtig ist, sich selber auch in seiner Kommunikation im Umgang und Bezug auf den einzelnen Menschen zu beobachten und anzupassen. Und wer hört schon gerne, dass er etwas NICHT kann. Apropos «nicht»: Unser Gehirn hat mehr Mühe, Sätze, die ein «nicht» enthalten, zu verstehen.
Häufig fallen Sätze von Patienten wie: «Ich möchte ja NICHT, dass ich diese Schmerzen ewig habe.» Auch wenn es unscheinbar anmutet, ist es eben genau das, was in einem drin steckt und auch genauso formuliert wird.
So ist es besser auf das Wort «nicht» zu verzichten und Aussagen zu formulieren, die beinhalten, was ich will. So könnte die Aussage lauten: «Ich reduziere die starken Reaktionen in meinem Körper nachhaltig!» Häufig arbeiten Therapeuten mit den Begriffen Kampf, Schmerz, Problem. Diese Begriffe sind in uns mit gewissen Gedanken und Ängsten verbunden, welche oft im negativen Bereich schwingen.
So werde ich, wenn ich meinen Patienten nach einem Schmerz frage, auch immer genau dieses empfindsame Muster bei ihm stimulieren und allenfalls sogar manifestieren. Die grosse Herausforderung liegt ganz klar darin, Begriffe zu ersetzen, die kein erfülltes Gefühl in uns auslösen. So darf ein Kampf zu einer Bewegung werden, denn das ist es schliesslich auch. Ein Schmerz darf zu einer Reaktion werden und ein Problem kann eine Herausforderung sein.
Eine andere Art der Kommunikation ist, den Patienten durch das Abfragen, wie er etwas empfindet, mit sich selbst wieder in Verbindung zu bringen. Hierfür kann ich während der Behandlung Fragen stellen: «Wie fühlt sich das im Unterschied zur anderen Seite an?» «Wie genau fühlt sich das an, was ich mache?»
Dabei ist der Inhalt der Antwort des Patienten von weniger grosser Bedeutung, als dass sich der Patient mit sich selbst befassen darf und auch mit sich selbst in diese Gefühls-Resonanz tritt. So werden auch Kommunikationsebenen im Gewebe angesprochen, die vor allem bei Nackenverspannungen Wunder bewirken können. Wenn ich meine Gefühle kommunizieren kann, bin ich schon auf dem Heilungspfad unterwegs.
Kommunikation lebensfreundlich gestalten
Des Weitern benutzen wir in unserem Alltag die Wörter «sollen, müssen, nie, immer», mit denen wir besonders stark manifestieren. Wenn ich mir häufig sage: Das passiert «immer» nur mir, dann stärke ich genau auch diesen Gedanken in mir, obwohl ich mir genau das Gegenteil wünsche. Diese Begriffe wegzulassen bzw. zu ersetzen, benötigt einige Zeit. Wichtig ist hier seine eigene Kommunikation im vollen Bewusst-SEIN wahrzunehmen. Nur so kann ich die Sätze, in welchen wir diese Wörter benutzen, nochmal neu und eben ganz bewusst umformulieren. Ein viel offeneres Synonym für «sollen» und «müssen» ist zum Beispiel «dürfen» oder «können». Ebenso kann man «nie, immer» mit «selten» oder «häufig» ersetzen, und auch da ist noch Luft nach oben für weitere Synonyme. Je mehr ich «im Angebot» habe, desto einfacher wird es mir fallen, meine Kommunikation lebensfreundlich zu gestalten.
Dies zeigt auf, wie wichtig es ist, einfach mal hinzuhören, sich selbst und auch unseren Gesprächspartnern. Denn wie wir kommunizieren, so sind wir auch. So ist es an uns SELBST, eine freundlichere und lebensbejahende Kommunikation MITeinander in Schwung zu bringen. Dieser Prozess ist spannend und darf mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz oft kleine Wunder in Gang bringen. Auch seine eigene innere Harmonie und Zufriedenheit wird so unterstützt und trägt schliesslich auch zur Heilung eines gesunden MITeinanders bei.