
Autorin Dr. med. Dorin Ritzmann.
Die Ärztin, Dr. Dorin Ritzmann, beschreibt ein Bewertungssystem namens Vertrauens-Score, das zur Beurteilung der Qualität wissenschaftlicher Studien im Gesundheitsbereich von ihr entwickelt wurde. Der Fokus liegt auf der kritischen Analyse von Studien, insbesondere hinsichtlich Sponsorings und finanziellen Interessenkonflikten, die die Ergebnisse beeinflussen können.
Hintergrund: Seit den 1950er Jahren bis etwa 2015 ist die pharmazeutische Großindustrie ein bedeutender Sponsor medizinischer Forschung. Dabei wurden private und öffentliche Gelder sowie Verträge mit Institutionen genutzt, um Studien zu beeinflussen, was zu einer Verzerrung der Forschungsergebnisse führt. Die Einflussnahme zeigt sich in der Beeinflussung von Forschung, medizinischer Ausbildung, Journals und Richtlinien, was die Unabhängigkeit der Wissenschaft gefährdet.
Probleme: Viele Studien werden von der Industrie gesponsert, doch die Deklaration der Sponsoren und Interessenkonflikte ist unzureichend. Oft werden positive Ergebnisse manipuliert, Studienmethoden sind fragwürdig (z.B. Vorselektion der Studienteilnehmer, unpassende Vergleichsgruppen, verzerrte Datenanalyse), und die Sprache in Studien ist häufig manipulierend und emotional aufgeladen. Zudem sind Meta-Analysen und Leitlinien kaum transparent bezüglich Sponsoring und Interessenkonflikten, was die Beurteilung ihrer Unabhängigkeit erschwert.
Folgen: Die Einflussnahme führt zu einer Überschätzung der Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten, Verzögerung bei der Erkennung schädlicher Nebenwirkungen und insgesamt steigenden Gesundheitskosten sowie erhöhten Erkrankungs- und Sterberaten. Besonders problematisch sind verdeckte Finanzierungen, manipulative Sprache und methodische Mängel, die das Vertrauen in die Wissenschaft untergraben.
Schlussfolgerung: Ein kritischer Umgang mit Studien, genaue Prüfung der Sponsoring-Infos, methodischer Transparenz und eine bewusste Analyse der Sprache sind essenziell, um die Qualität wissenschaftlicher Arbeiten zu bewerten und Manipulationen zu erkennen. Der Vertrauens-Score soll dabei helfen, Studien objektiv zu beurteilen und die Unabhängigkeit der Forschung zu sichern.
Machen Sie mit und nutzen Sie den VertrauensScore als Grundlage für die Prüfung und Beurteilung von wissenschaftlichen Studien. Vielen Dank für Ihre Arbeit.
Informationen und Kontakt: www.medizinfeminin.ch, Dorin Ritzmann, CreativeCommons 3.0 Schweiz: Bearbeitung und Weitergabe unter Nennung der Autorin erlaubt
-> Erfahren Sie mehr zum Vertrauens.Score Hintergrund im PDF Dokument
-> Erfahren Sie mehr zu einem Beispiel aus der Praxis im PDF Dokument ShimabukuroT-2021 (Shimabukuro Tom T et al. Preliminary Findings of mRNA Covid-19 Vaccine Safety in Pregnant Persons April 2021, DOI: 10.1056/NEJMoa2104983