
Die Winde des Geistes
Gier, Unwissenheit, Bosheit und Egoismus: Sokrates sagte: „Diese Hindernisse erlauben es uns nicht, den GEIST zu fokussieren.“ Der Geist, der das „Ruder“ ist unseres Schiffes, des Schiffes des Odysseus, das zu seinem Ziel Ithaka hat, die Heimat.
Der nächste Halt des Odysseus und seiner Gefährten ist die Insel von Aeolos.
Es ist der Halt, bei dem wir die Verwirrung des Geistes vertreiben.
Aus Bronze ist der Palast, in dem Aeolos mit seinen 12 Kindern, 6 Söhnen und 6 Töchtern, lebt.
Aeolos ist bewegt von der Geschichte des Odysseus und erweist ihm den Gefallen, alle Winde in einen Sack zu „binden“ und nur „Zephyrus“, den rechten, frei zu lassen, damit Odysseus mit seinen Gefährten das ersehnte Ithaka erreichen könne.
Die Reise verläuft günstig und schon ist Ithaka in Sicht. In diesem Moment glaubt Odysseus, dass das Ziel erreicht sei. Er entspannt sich und „fällt in einen süßen Schlaf“. Der Kapitän des Schiffes hört auf, wachsam zu sein und wird selbstgefällig. „Der Geist entspannt sich“, In diesem Moment denken seine Kameraden, dass sich Gold im verschlossenen Beutel befinden könnte. Sie beschliessen, den Beutel zu öffnen. Aber die so ungewollt befreiten Stürme treiben das Schiff zurück auf die Insel des Aeolos!
Wenn der Kapitän des Schiffes (unser Geist) seine Wachsamkeit aufgibt und selbstgefällig wird, dann untergraben die „Kameraden“, die niederen Elemente unseres Selbst, unsere Absichten und sie übernehmen das Ruder. Damit geht „«Ithaka“, unser Ziel, verloren.
Manchmal scheint der Weg zu unserem Ziel „einfach¨, aber die günstigen Bedingungen sind der Konsens gegensätzlicher Kräfte und wir glauben fälschlicherweise, dass alles Dank unserer eigenen Bemühungen und Fähigkeiten geschehen ist.
Erfolg ist ein schlechter Lehrer, weil er seinem Schüler schmeichelt, ihn aber nicht lehrt. Dann wird das Leben dazu verpflichtet, den Rest der Lektionen selber zu erarbeiten .
Der Geist ist ein göttliches „Geschenk“, aber er braucht es, gezähmt zu werden.
Wir sollen eine Hierarchie von Bedürfnissen, Disziplinen, Wachsamkeit und Gelassenheit haben. Allerdings lernen wir ( Odysseus) diese Lektion nicht, wenn wir in kritischen Momenten wieder einschlafen.
Die Stürme bringen Odysseus noch einmal zurück auf die Insel von Aeolus, doch er betritt sie nun als derjenige, den die Götter hassen und sie müssen die Insel sofort wieder verlassen.
Sie empfinden Scham… „Λέσθη“ l
Im nächsten Hafen, „Lestrygones“, bekommen sie es mit mächtigen Wesen zu tun, die den Untergang von Odysseus und seiner Flotte mitsamt der Mannschaft planen.
Diese Wesen sind keine Menschen, sie sind Riesen, die voller Bosheit sind und die, ohne überhaupt nachzudenken, Menschenfleisch essen.
Sie sind voller Hass, und sie werfen grosse Felsen runter auf die Flotte. Ein Schiff nach dem anderen geht mit seiner Mannschaft verloren. Es ist nicht leicht, aus der Verbindung mit dieser Bosheit und Verleumdung heraus zu kommen. Der einzige Weg, dem Bösen zu entfliehen, besteht darin, es zu meiden! Odysseus mit seinem Schiff schafft es aber, sehr schnell weg zu steuern und Lestrygones hinter sich zu lassen.
Dr. med. Kyriaki Stefanidu