Ganzheitliche Sichtweise und Einordnung – Teil 4

Die Meditation, sich in die Bedeutung von Etwas vertiefen

Um die Ereignisse um die Corona-Pandemie und deren Massnahmen auf eine ganzheitliche Art und Weise einzuordnen, möchten wir Sie einladen, sich mit Aspekten einer ganzheitlichen Gesamtschau1/2 zu beschäftigen.

Wir erinnern uns an die drei Sichtweisen des Konzeptes der ganzheitlichen Betrachtung im Teil 1 dieser Reihe:

  1. Die Analyse, Etwas im Detail betrachten
  2. Die Übersicht, sich über Etwas einen Überblick verschaffen
  3. Die Meditation, sich in die Bedeutung von Etwas vertiefen

3. Die Meditation, sich in die Bedeutung von Etwas vertiefen – „Tiefe“

Bei der Meditation geht es um den Einbezug einer non-verbalen, stillen Kommunikation – eine Kommunikation mit uns selber, mit unserem Herzen bzw. mit der absoluten oder göttlichen Ebene in und um uns. Aus der Stille unseres nicht permanent plappernden Geistes entsteht alleine oder in der Gruppe ein Zugang zu unserer Intuition, zur tieferen Bedeutung von Ereignissen, zu einem spirituellen Raum, der uns Wahrheit und Weisheit vermitteln kann (Bilder3).

 

In unserer heutigen Welt v.a. in den westlichen Kulturen gibt es einen riesigen Bedarf, einen grossen Mangel an Be-Deutung, Meditation, tiefer Sinngebung und praktischer, angewandter Weisheit.

Der Umgang mit der Corona-Pandemie und dem bis heute weitgehenden Fehlen einer breiten und tiefen Aufarbeitung, ist ein eindrückliches Beispiel der „Abwesenheit von Meditation, Wahrheit und Weisheit“.

 

Die Bedeutung des Mosaik: das Labyrinth

Auf der 3. Ebene geht es um die Meditation oder Kontemplation4 (Nachdenken über Philosophisches, Religiöses oder sich selbst) der Bedeutung eines Dinges oder Ereignisses. Ich habe hier das Mosaik eines Labyrinths gewählt, weil wir uns auf der Ebene der Meditation – neben dem Gesamtbild als Kunstobjekt (Übersicht) – nun mit der Be-Deutung des Symbols Labyrinth auseinandersetzen wollen. Beim Labyrinth in den Gärten der Kartause Ittingen5 lesen wir:

„Ein Labyrinth ist nicht zu verwechseln mit einem Irrgarten. Ein Irrgarten führt die Menschen in die Irre. Ein Labyrinth aber führt die Menschen, die es betreten, unbeirrbar auf ein Ziel zu: zur Mitte. Ein weiser Mann hat einmal gesagt: Im Labyrinth verliert man sich nicht. Im Labyrinth findet man sich.“

Und – im Kapitel „Symbol Labyrinth: Dialog mit der Krankheit, Sinnfindung“ meines Buches1 lesen wir hierzu:

„Der Gang durch das Labyrinth von Anfang bis zum Ende – vom Anfang der Krankheit bis zu deren Heilung – bringt uns dem Sinn einer Krankheit nahe, zeigt uns das Sinnhafte in unserem Leben. Herausforderungen sind also nicht da, um uns zu strafen oder uns zu peinigen, sondern in erster Linie um etwas zu lernen.”

Jede Krankheit und v.a. auch die Behandlung dieser ist also eine Einladung zur Wandlung und zum Wachstum. Das Labyrinth ist für mich ein äusserst passendes und tiefgründiges Instrument, um diesen Wachstumsprozess zu veranschaulichen.“

Diese Betrachtung einer Corona-, einer Long-Covid- oder Post-Vac-Erkrankung schliesst im ganzheitlichen Sinn überhaupt nicht aus, dass die Diagnostik, die Behandlungsmethoden und/oder die Massnahmen rundherum nicht kritisiert und hinterfragt werden sollen oder müssen. Sie ergibt aber einen sinngebenden Aspekt in der individuellen Innenschau des Kranken, was gerade bei chronischen Erkrankungen sehr hilfreich ist und die Fixierung auf die Ursachensuche im Aussen und die Entwicklung einer Opferrolle durchbricht.

 

Der ganze Elefant ist mehr als die Summe seiner Einzelteile

Mit der Betrachtungsweise des Elefanten in der Meditation erfahren wir neben der Breite (der zweiten Ebene – der Übersicht) auch noch die Tiefe, Symbolik oder Bedeutung von ihm. Und hier stossen wir auf den berühmten Satz von Aristoteles: „das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile“. Der Elefant ist weit mehr als ein Konglomerat von den durch die Blinden ertasteten, zusammengesetzten Einzelteilen, sondern ein lebendiges Wesen mit ganz charakteristischen Eigenschaften. So sind Elefanten höchst intelligente Tiere, die wie auch Delphine oder Menschenaffen über ein Ich-Bewusstsein verfügen und die mit Infraschall (tiefes Brummen) kommunizieren können.

Wenn wir uns z.B. dem Symbol und Krafttier Elefant6 zuwenden, dann lesen wir:

„Der majestätische Elefant ist ein beliebtes Symbol für Weisheit, Kraft und Klugheit. In Afrika wird der Elefant als Sinnbild von Glück und einem langen Lebens verehrt: Denn Elefanten können bis zu 80 Jahre und älter werden. In China verkörpert der Elefant Scharfsinn, Energie und Souveränität. Und der mit einem Elefantenkopf dargestellte Ganesha ist nicht nur der Sohn des mächtigen Gottes Shiva und Überwinder aller Hindernisse, sondern auch eine der beliebtesten Gottheiten Indiens.“

So können wir auch am Beispiel der Betrachtung des Elefanten lernen, dass jedes Phänomen letztendliche eine tiefere Bedeutung hat, die wir in der Stille der Meditation, vom Durcheinander des Alltags losgelöst, erfahren können.

 

Ganzheitliche Bewertung mit praktischen Beispielen

Die Mediation oder das sich in die Bedeutung von alltäglichen, individuellen wie kollektiven Ereignissen vertiefen ist innerhalb dieses Modells die Abrundung des Konzeptes der drei Betrachtungsweisen, wo sich uns neben der (relativen) Weisheit unserer Intuition auch spirituelle Erkenntnis-Räumen öffnen können.

Anwendungsbeispiele auf die Corona-Pandemie:

  1. In den Weisheitstraditionen des Buddhismus und Hinduismus ist in Bezug auf die Zeit in der wir heute leben der Begriff des „Kali Yuga“-Zeitalters (eines von vier wiederkehrenden Zeitaltern) gang und gäbe. Aus der Sicht der indischen Veden7 (ca. 5000 Jahre alte Schriften, aus denen Buddhismus und Hinduismus hervorgegangen sind) „befinden wir uns zwar am Beginn eines Kali-Yugas, eines eisernen Maschinenzeitalters, was man an den materiellen Lebensumständen, den Naturgeschehnissen, all den Kriegen, dem Chaos, dem Leid und der Zerstörung usw. klar erkennen kann, aber: Dieses Kali-Yuga ist in spiritueller Hinsicht besonders, jedenfalls jetzt noch. Nicht in jedem Kali-Yuga sind die Möglichkeiten für spirituelle Entwicklung so günstig wie im jetzigen.“ Aus dieser Sicht können wir diese Zeit der Degeneration, deren Ausdruck auch die zunehmenden Pandemien sind, nutzen, um eine starke, intuitive, religiöse oder spirituelle Seite in uns zu entwickeln.
  2. In einem meiner Leserbriefe8 („Impfen als Symptombehandlung“) steht: “Die zwischenzeitlich im sog. Anthropozän (Zeitalter des Menschen) angelangte Erde – wo der Mensch nur gerade innert ein paar Jahrhunderten die durch die Natur über Jahrmillionen sorgfältig und nachhaltig-intelligent aufgebauten Ressourcen verschleudert hat – ist in Not. Man kann diese Pandemie zusammen mit den sich häufenden Naturkatastrophen des Klimawandels auch im Verständnis von vielen namhaften Biologen, Klimatologen und Umweltforscher als Symptome eines erkrankten Planeten betrachten. In einem solchen Verständnis ist es wichtig zu verstehen, dass die meisten Corona-Pandemie-Massnahmen der Menschheit nur eine kollektive, oberflächliche und symptomatische Notfall-Behandlung ist, weit weg von der Behandlung der tieferen Ursachen einer kränkelnden Menschheit auf einer sinnbildlich sich mit ihrem Immunsystem zur Wehr setzenden Erde. So gesehen sind für den Planet Erde die krankmachenden Keime die Menschen selbst.“
  3. In dem wir den Text in Bild zum Thema Meditation eingangs dieses Artikels nochmals aufnehmen und vertiefen – „Meditation, Wege in die Stille: Lass deinen Mund stille werden, dann spricht dein Herz. Lass dein Herz stille werden, dann spricht Gott“ – möchte ich Sie hiermit einladen sich mit der folgenden, aus dem Englischen übersetzten, Aussage von Mutter Theresa9 (die sich jenseits jeder religiösen Tradition befindet) zu beschäftigen: „In der Stille des Herzens spricht Gott. Wenn Sie Gott im Gebet und in der Stille gegenüberstehen, wird Gott zu Ihnen sprechen. Dann werden Sie wissen, dass Sie nichts sind. Erst wenn Sie sich Ihrer Nichtigkeit und Leere bewusst werden, kann Gott Sie mit sich selbst erfüllen. Seelen des Gebets sind Seelen großer Stille.“ Meiner Meinung nach entsteht da gelebte Weisheit, wo wir uns jede/r für sich mit der absoluten Dimension, der göttlichen Dimension verbinden. Was sagt die absolute, göttliche Dimension zu Ihnen, wenn Sie SIE in einer tiefen Mediation zur Corona- und Corona-Massnahmen-Problematik befragen ?
  4. Mit dem Inhalt meines neusten Buches zum Thema Ganzheitliche Spiritualität mit dem Titel „Three Steps into Oneness / Drei Schritte ins Eins-Sein – eine neue Sicht des Erwachens, die indigene, traditionelle und moderne Weisheit einbezieht“10 (das in englischer Sprache publiziert ist) braucht es zum Verständnis und Einordnung der heutigen Welt bzw. der Corona-Pandemie und -Massnahmen eine ganzheitliche Weltsicht in Kombination mit ganzheitlicher Spiritualität. Wissen und Intelligenz sind meistens nicht Weisheit. Im Buch geht es darum, nachdem seit den letzten 200 Jahren zunehmend „die Abwesenheit von Wahrheit und Weisheit“ (Anthropozäen) dominierte, einen Weg zu der natürlich vorkommende Weisheit in der relativen Welt (die Welt in der wir leben) und der absoluten Welt (die göttliche oder unendliche Dimension) wiederzufinden und diese zu vereinen (Eins-Sein).
  5. Für die AgnostikerInnen und AtheististInnen unter uns empfehle ich die Auseinandersetzung mit Heartmath, der Auseinandersetzung mit unserer Herzintelligenz und im speziellen mit dem Thema Intuition11, wo wir (aus dem Englischen übersetzt) lesen: „Jeder kennt Ausdrücke wie „mit Herzblut dabei sein“ und „aus dem Herzen sprechen“. All dies deutet auf das implizite Wissen hin, dass das Herz mehr ist als eine physische Pumpe, die das Leben erhält. Solche Ausdrücke spiegeln das wider, was oft das intuitive Herz genannt wird. Im Laufe der Geschichte haben sich die Menschen dem intuitiven Herzen – auch ihre innere Stimme oder Seele genannt – als Quelle der Weisheit und Führung zugewandt.“ Was sagt Ihre Herzintelligenz zu den „Schützengräben“ und „Echokammern“, die sich beidseits des Corona-Grabens gebildet haben ?

Schlussfolgerung

Die Betrachtungsweise der Meditation, der Absicht sich in die Bedeutung von etwas zu versenken, gibt der Gesamtbetrachtung die notwendige Tiefe und den nötigen Sinn.

Sie kann aber ebenso wie die anderen Betrachtungen für sich alleine nicht ganzheitlich sein, da ihr die beiden anderen Aspekte des Konzeptes der ganzheitlichen Betrachtung – die Nahaufnahme (Präzision) und die Übersicht (Breite) – fehlen.

Was erwartet Sie im fünften Teil?

Im Teil 5 werden wir uns als nächstes dann mit dem Aspekt Gesamtbetrachtung aller drei Aspekte beschäftigen, wo wir versuchen die drei Betrachtungsweisen möglichst zeitnah miteinander, wenn nicht sogar gleichzeitig anzuwenden.

 

Über den Autor:

Pensionierter, ganzheitlicher Zahnarzt und Integrativ-Zahnmediziner mit 32 Jahren Berufserfahrung, Dissertation im Bereich der Homöopathie, Zertifikat Ganzheitliche Zahnmedizin SGZM, Ganzheitlicher Berater im „Ganzheitlichen Institut Schweiz“, Buchautor, Buddhist und „Elder“.

 

Spenden

ALETHEIA setzt sich für eine menschenwürdige Medizin und Wissenschaft ein. ALETHEIA ist ein Verein mit Unterstützern und Gönnern und finanziert sich ausschliesslich durch Spenden und Gönnerbeiträge. Teilen Sie unsere Werte? Möchten Sie unsere Arbeit mit einem Beitrag unterstützen? Wir freuen uns über Ihre Spende!

Danke für Ihre Spende!